Tadeusz Manteuffel
Institute of History
Polish Academy of Sciences
Warsaw/Poland
Globalgeschichte 2.0 Herausforderungen, Kritik und Impulse aus Lateinamerika
wt., 11 cze
|Köln
Seit vielen Jahren veranstalten das Zentrum Lateinamerika (CLAC) und der Arbeitskreis Spanien-Portugal-Lateinamerika (ASPLA) eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu kultur-, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen mit Lateinamerikabezug.
Czas i lokalizacja
11 cze 2024, 10:00 – 14:00
Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, Niemcy
O wydarzeniu
Die Globalgeschichte (global history) hat seit den 1990er Jahren einen erstaunlichen Aufschwung erlebt und ist noch immer eines der dynamischsten Felder der Geschichtswissenschaft. Kaum jemand in der historischen Zunft kann heute forschen, ohne das Label "globalhistorisch" zu verwenden. Doch nicht überall findet diese Form der Geschichtsschreibung vorbehaltlosen Zuspruch. Aus Regionen des globalen Südens, auch aus Lateinamerika, kam die Kritik, dass es sich um eine eurozentrische, ja, imperialistische Form der Geschichtsschreibung handele. Aus diesem Grund scheint es opportun, nach Grenzen und Alternativen, Umdeutungen, Impulsen und Weiterentwicklungen Ausschau zu halten. Die Ringvorlesung diskutiert theoretische Perspektiven und emprische Forschungsprojekte zu Lateinamerika (und vereinzelt auch zu anderen Regionen des globalen Südens) und zeigt, welche Probleme und Herausforderungen sich bei der Arbeit mit Prämissen und Ansätzen der Mainstream-Globalgeschichte westlicher Prägung ergeben. Auch neuere Ansätze, etwa die globale Umweltgeschichte, sollen thematisiert werden sein. Einblicke in die Globalisierungsforschung benachbarter Disziplinen, etwa Humangeographie, Anthropologie, Literaturwissenschaft etc., sollen die (global-)historischen Themen und Diskussionen der Vorlesung bereichern. Ziel ist es, Impulse aus dem globalen Süden für eine nicht-eurozentrische Globalgeschichte fruchtbar zu machen.
Digital Echoes Across Atlantic. Mapping the Correspondence Networks in Colonial Brazil and West Africa - Agata BlochGlobal events left their mark on the communication patterns of imperial citizens in the territories of the colonial Portuguese empire, and we examine how these individuals produced similar traits, shared ideas, narratives and thought strategies on both sides of the Atlantic coast. Our groundbreaking study uses cutting-edge natural language processing and network science techniques to analyze data on an unprecedented scale and examine how these people communicated with government officials in both the colonies and the metropolis. But we are not just interested in who wrote to whom, when, and about what. Our research aims to uncover macro-level political changes manifested in the structure of correspondence networks. By examining how different types of information reached the empire's officials, including the monarch, we hope to gain a deeper understanding of how the Atlantic empire functioned.